Zecken lauern in der Natur und in der Stadt
Alle Jahre wieder...
...kommt die Zeckenzeit. Sobald das Thermometer um die 7°C anzeigt, werden die Blutsauger aktiv und lauern in Büschen oder Gräsern auf potenzielle Opfer – und das nicht nur in Wäldern und Feldern. Auch im eigenen Garten oder im Stadtpark ist man vor den Parasiten nicht sicher.
Blitzschnell
Berührt ein potenzieller Wirt den Halm, auf dem die Zecke sitzt, lässt sie sich blitzschnell abstreifen, hält sich mit ihren Krallen an Haut oder Kleidung fest und sucht sich eine passende Stelle zum Blutsaugen aus. Dabei bevorzugt sie feuchte, gut durchblutete Körperstellen. Die Parasiten sind deshalb oft in den Kniekehlen, unter den Achseln oder im Genitalbereich zu finden. Ziemlich gemein ist, dass sie die Einstichstelle betäuben, weshalb man in der Regel nichts bemerkt. Gefährlich ist für den Wirt jedoch nicht der Blutverlust, sondern die Tatsache, dass viele Zecken infiziert sind und Krankheiten übertragen können. Bereits beim Einstich kann mit dem Speichel der Zecke das FSME-Virus übertragen werden. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis kann anfangs leicht mit einer Grippe verwechselt werden. Erste Symptome, wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schwindel oder Fieber, können bereits kurz nach dem Stich auftreten. Danach klingen sie ab und viele Menschen haben die Infektion überstanden. Bei manchen tritt jedoch die zweite Phase ein, die sich durch sehr hohes Fieber, Übelkeit und Erbrechen oder Nackensteifigkeit äußert. Auch Lähmungserscheinungen oder ein Kontrollverlust über die Extremitäten können auftreten. Bei FSME können nur die Symptome behandelt werden, deshalb können Spätfolgen auftreten, wie z.B. Depressionen, Konzentrationsprobleme, Lähmungen oder Krämpfe. Borreliose wird beim Verdauen des Blutes übertragen, wenn die Zecke überflüssiges Blut an den Wirt zurückgibt. Die Borrelien befinden sich im Darm des Tieres. Eine Borreliose kann sich durch Hautrötungen, geschwollene Lymphknoten, Kopf- und Gliederschmerzen, Lähmungen oder Wesensveränderungen zeigen. Das typischste Indiz ist jedoch die Wanderröte. Anders als gegen FSME, gibt es gegen Borreliose keine Impfung, sie kann jedoch mit Antibiotika gut behandelt werden.
Sofort entfernen
Hat man eine Zecke an sich entdeckt, heißt es schnell sein und das Tier sofort entfernen. Am besten funktioniert das mit einer Pinzette mit spitzen, gebogenen Enden, einer Zeckenzange, einem Zeckenlasso oder einer Zeckenkarte. Dabei darf die Zecke nicht gedreht oder gequetscht werden. Auch sollte sie nicht ruckartig entfernt werden, sondern langsam. Wichtig ist außerdem, dass die Hilfsmittel so nah an der Haut angesetzt werden, wie nur möglich. Es kann vorkommen, dass ein Teil des Stechapparates in der Haut zurückbleibt. In der Regel wird dieser nach ein paar Tagen abgestoßen. Keinesfalls darf zur Entfernung Öl, Alkohol oder Benzin verwendet werden. Nach dem erfolgreichen Entfernen der Zecke sollte die Einstichstelle desinfiziert und beobachtet werden. Bleibt sie gerötet oder schwillt gar an, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Vorbeugen
Am besten ist es, erst gar keine Zeckenbisse zuzulassen. Wer draußen unterwegs ist, sollte möglichst lange, helle Kleidung tragen und immer Werkzeug zum Entfernen mitführen. Außerdem sollten unbedeckte Hautstellen mit einem sogenannten Repellent geschützt werden. Diese Präparate enthalten die Wirkstoffe DEET oder Icaridin, die die Orientierung der Zecken stören. Wer auf diese Wirkstoffe allergisch reagiert, kann zu Präparaten greifen, die ätherische Öle enthalten. Die Repellents sind als Spray oder Creme erhältlich. Wer unsicher bei der Wahl des geeigneten Mittels ist, kann sich in der Apotheke beraten lassen. Wichtig ist, nach spätestens drei Stunden das Repellent erneut aufzutragen. Nach Aufenthalten im Freien lohnt es sich dennoch, den Körper gründlich abzusuchen. Menschen, die in Risikogebieten leben oder dorthin reisen, sollten sich gegen FSME impfen lassen